BHKW Lebensdauer und Betrieb

BHKW Lebensdauer und Betrieb

Für den Betrieb gibt es verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl. Welche dabei konkret sinnvoll ist, hängt hauptsächlich vom geplanten Standort ab. Wichtig sind aber auch die Vorstellungen und Vorlieben des Besitzers. Damit stellt sich auch die Frage, wie groß ein BHKW sein soll. Auch das ist individuell und wird unterschiedlich beantwortet. Wichtiges Thema dabei ist auch die Lebensdauer eines Blockheizkraftwerks.

Infos zur Lebensdauer und Betrieb von BHKW

Blockheizkraftwerke sind Geräte, die über eine ausgereifte Technologie verfügen. In der Regel liegt die Lebensdauer bei etwa 20 Jahren. Anders ausgedrückt können die Geräte in dieser Zeitspanne abhängig vom Hersteller und des integrierten Motors zwischen 40.000 und 60.000 Stunden laufen. Stirling-Motoren erreichen mitunter eine Betriebsdauer zwischen 80.000 und 100.000 Stunden. Dabei müssen allenfalls einzelne Motorkomponenten ausgetauscht werden. In vielen Fällen können Kessel und Anschlüsse erhalten bleiben. Geräte mit Diesel- oder Otto-Motor sind noch leistungsfähiger. Sie bringen unter Umständen die zehnfache Betriebslaufzeit im Vergleich zur Nutzung im PKW. Rund 10.000 Betriebsstunden eines KHKW entsprechen etwa einer Laufleistung von 300.000 bis 500.000 Kilometern eines PKW-Motors.

Alternativen für BHKW Lebensdauer und Betrieb

Beim wärmegeführten Betrieb orientiert sich die Nutzung am Wärmebedarf bzw. wird durch die Wärme-Grundlast eines Gebäudes beeinflusst. Das heißt: Jedes Haus benötigt Wärme für die Erzeugung von Warmwasser und den Betrieb der Heizung. Bei der Grundlast handelt es sich um einen Minimalwert, der nicht unterschritten wird. Für den Betrieb geht man davon aus, dass das BHKW mindestens 5.000 Stunden läuft, um die Grundlast des Wärmebedarfs zu erreichen.

Als Wärme-Spitzenlast bezeichnet man die maximal benötigte Wärmemenge. Auch dies könnte man für die Größe des BHKW heranziehen. Wichtig zu wissen ist jedoch, dass Ein Blockheizkraftwerk effektiv und langlebig arbeitet, wenn es ohne Unterbrechungen läuft. Im Winter läuft die Anlage im Idealfall sogar durchgehend. Zieht man die Spitzenlast heran, würde das BHKW häufig an- und ausgeschaltet. Der Vergleich mit dem PKW macht es deutlich: Im Stadtverkehr mit ständigem Stop and go verbraucht das Fahrzeug deutlich mehr Benzin oder Kraftstoff  als bei der Fahrt auf Autobahnen. Zudem verringert dies die Lebensdauer eines Motors. Beim BHKW deckt ein Pufferspeicher die kurzfristigen Spitzen im Betrieb ab. Der wärmegeführte Betrieb ist beim BHKW am häufigsten.

Der stromgeführte Betrieb des BHKW

Beim stromgeführten Betrieb geht es hauptsächlich um die maximale Stromerzeugung. Dabei wird der Strombedarf erfasst und das Blockheizkraftwerk läuft zur Deckung des Strombedarfs. Neben Strom wird jedoch auch Wärme erzeugt. Daher benötigen Wohngebäude einen großen Pufferspeicher für die Überschusswärme, die bei Bedarf genutzt werden kann. Die stromgeführte Nutzung mit häufigem An- und Ausschalten führt zum schnelleren Verschleiß des BHKW. Dennoch kann der stromgeführt Betrieb sinnvoll sein, wenn BHKWs thermisch und elektrisch 100 Prozentig ausgelastet sind, im Inselbetrieb l, als Notstromaggregat genutzt werden oder mit nachwachsenden Rohstoffen als Brennstoff.

Der Inselbetrieb des BHKW

Beim so genannten Inselbetrieb erfolgt die Energieerzeugung autark. Oft wird das BHWK im Inselbetrieb dann mit einer Photovoltaik-Anlage, einer Solarthermie-Anlage sowie einem Akku ergänzend kombiniert. Dieser Einsatz ist etwa auf einem Boot oder auf abgelegenen Berghütten sinnvoll, also grundsätzlich immer dann, wenn der Anschluss ans reguläre Stromnetz fehlt. Damit ist der Betreiber unabhängig vom Strompreis. Die Preise für Stromspeicher sind jedoch noch sehr hoch, sodass viele vom Inselbetrieb absehen.

Wissenswertes zum Netzparallelbetrieb des BHKW

Größtenteils werden die Blockheizkraftwerke im Netzparallelbetrieb genutzt. Das bedeutet, dass sie ans öffentliche Stromnetz angeschlossen werden. Die deutschen Netzbetreiber sind dabei verpflichtet, den so erzeugten Strom in Netz einzuspeisen und zu festen Kilo-Watt-Stunden-Preisen zu vergüten.

Der netzgeführte Betrieb des BHKW bedeutet, dass der Stromversorger über ein Netzwerk von BHWKs verfügt und nach Bedarf an- und abschaltet. Einige Stromversorger bieten dies Betriebsart an.